Bedeutungsgestaltung - memecon

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Bedeutungsgestaltung

Gefühlt ist nicht erkannt;
erkannt ist nicht thematisiert;
thematisiert ist nicht konzipiert;
konzipiert ist nicht formuliert;
formuliert ist nicht  wahrgenommen;
wahrgenommen ist nicht verstanden;
verstanden ist nicht einverstanden;
einverstanden ist nicht getan;
getan ist nicht gekonnt.
Bewusstseins-
kreislauf
Bedeutungsgestaltung findet kontinuierlich statt – sogar jetzt. Dieser immerwährende Kreislauf, der es uns ermöglicht mit der Welt zu interagieren, könnte als Bewusstseins-Kreislauf bezeichnet werden. Er besteht aus vier Bereichen: Wahrnehmung, Denken, Kommunikation und Handeln. Unsere Schnittstelle zur Welt erfolgt sind unsere Sinne (Wahrnehmung) – 10% davon bewußt. Die so aufgenommenen Reize übersetzen wir in Gedanken, die mit bestehenden mentalen Modellen verknüpft werden und dabei neue Gedanken generieren (Denken). Um diese Anderen mitzuteilen, suchen wir nach entsprechenden Formulierungen, also den richtigen Worten. Weitere Ausdruckmittel sind Bilder, Musik, Gestik, Körperhaltung, aber auch Duft- oder Gourmetkreationen (Kommunikation). Es folgt eine Veröffentlichung oder Äußerung, die durch unser Verhalten und Handlungen unterstützt wird (Handeln). Dies führt schließlich zu wahrnehmbaren Wirkungen, die von den Sinnen aufgenommen werden. Der Kreislauf beginnt von Neuem (s. Abbildung).
Die vier Bereiche erstrecken sich über die zwei Achsen: Informationsart und Verarbeitungsebene. Informationsart ist die Schnittstelle zur Umwelt und reicht von der sinnlichen Wahrnehmung bis zur ‚sprachlichen‘ Kommunikation. Verarbeitungsebene beschreibt die Form der Auseinandersetzung mit der Umwelt und erstreckt sich vom internalen Denken bis zum externalen Handeln. Das Ergebnis ist eine ganzheitlich visuelle, auditive, kinästhetische, olfaktorische und gustatorische Beschäftigung mit der Welt. Aus diesem Grund sind bei der Gestaltung von Bedeutung multi-sensuelle Einflüsse, emotionale und rationale Denkprozesse sowie Verhaltensweisen und Aktionen zu betrachten.
Wahrnehmung
Die Wahrnehmung der Welt erfolgt über die verschiedenen Sinne und ist die Schnittstelle unseres Informationsaustauschs mit unserer Umwelt interagieren. Unsere Augen verfügen über die größte Bandbreite unserer Sinne (40 bit/sek.). Sie ermöglichen es, in einer dunklen Nacht, eine Kerzenflamme noch aus 50 km Entfernung zu bemerken. Die Ohren arbeiten mit 30 bit/sek. und schaffen es das Ticken einer Uhr aus über sechs Meter Entfernung zu hören. Die kinästhetische Wahrnehmung (5 bit/sek.) reicht aus, um einen Bienenflügel zu spüren, der aus 1cm Entfernung auf unsere Wange fällt. Die Nase arbeitet mit 1 bit/sek. und kann damit noch einen Tropfen Parfüm wahrnehmen, der in einer Drei-Zimmerwohnung verteilt ist. Die Geschmacksnerven (1 bit/sek.) ermöglichen es, einen Teelöffel Zucker aufgelöst in 7,5 Liter Wasser noch zu schmecken. Die beschriebenen Erkenntnisschwellen sind idealtypische Daumenwerte, die jedoch individuell variieren. In allen Lebensbereichen finden sich Sinnen-Profis, die bestimmte Sinne besonders sensibel nutzen – z.B. Parfümeure, Weinkenner, Gourmet-Köche, Keramiker, Musiker oder Photographen.
Von den 100% Reizen, die unsere Sinne aufnehmen, werden uns allerdings nur 10% bewusst. Mehr würde uns wahnsinnig machen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Informationen verloren gehen. Im Gegenteil. Die Wahrnehmungsreize sind Einflussfaktoren unseres Denkens - bewusst und unbewusst.
Denken
Ausgelöst durch Impulse, die von außen kommend, über unsere Sinne wahrgenommen werden, erfolgt Denken zu einem großen Teil unbewusst. Das Ergebnis sind Gedanken, z.B. Ideen, Themen, Konzepte/Modelle, Pläne oder Maßnahmen. Eine abschließende Erklärung wie Denken funktioniert gibt es zurzeit nicht. Aber überwiegend wird davon ausgegangen, dass jeder seine eigene Sicht auf die Welt hat. Diese ergibt sich aus dem persönlichen Blickwinkel, dem Interesse und den Erwartungen in dem jeweiligen Moment. Das eigentliche Denken wird beeinflusst durch Assoziationen, die automatisch ausgelöst werden und so individuell sind, wie ein Fingerabdruck. Dazu gehören mentale Modelle, die im Laufe eines Lebens entwickelt wurden, Erinnerungen, die sich aus Ereignissen der Vergangenheit ergeben, sowie Fähigkeiten, die kontinuierlich erworben werden und schwer in Worten fassbar sind. Ein Teil der Denkergebnisse wird uns bewusst und wird von uns weiterverarbeitet . Der weit größere Teil sind die unbewussten Ergebnisse, die unkontrolliert wirken und unsere Intuition, d.h. das Bauchgefühl, ausmachen.
Die neusten Erkenntnisse haben gezeigt, dass selbst rationale Entscheidungen unbewusst vorbereitet werden. Damit erfordert Denken neue Herangehensweisen. Hilfsmittel bei der Bedeutungsgestaltung sind Denkmodelle, die bei der Organisation der Gedanken helfen, z.B. strukturierte Erklärungs-, Lösungs- und Systemmodelle. Die Ergebnisse des Denkens sind Grundlage für eine effektive Kommunikation.
Kommunizieren
Kommunikation umfasst alle Elemente, die zur Weitergabe von Gedanken gehören. Die Ergebnisse des Denkens führen zu einer mehr oder weniger zielgruppenorientierten Ausformulierung, die, unter Nutzung eines angemessenen Mediums, vermittelt wird. Schwierigkeiten der Kommunikation liegen zum einen in der Tatsache, dass dabei Bedeutung verloren geht oder zumindest verfälscht wird. Zum anderen bestimmen die Empfänger mit ihren Assoziationen und Interpretationen die Bedeutung, die sie ins Bewusstsein aufnehmen. Im Rahmen der Kommunikation unterstützt Bedeutungsgestaltung die formale Ausgestaltung der Botschaften für die jeweiligen Kommunikationskanäle. Mit der Übermittlung der Botschaft ist die Kommunikation jedoch nicht beendet. Es gehört auch die Beobachtung der Wirkung dazu, die bei den Empfängern stattfindet. Bei Bedarf sind korrigierende Maßnahmen erforderlich, die es den Empfängern erleichtert, die beabsichtigte Botschaft so gut wie möglich zu verstehen.
Im Rahmen der Kommunikation spielt die Verbalisierung, das sogenannte Wording, eine zentrale Rolle. Dabei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es, neben dem Wort, weitere Kommunikationskanäle gibt. ‚Ein Bild sagt mehr als tausend Worte‘ dürfte allen bekannt sein. Neben Visualisierung, d.h. die bildliche Umsetzung der Botschaft, wird die Aufbereitung in anderen Sinnesbereichen immer wichtiger. Ein Beispiel sind Gerüche in Automobilen oder Büchern, die die Botschaft des Produktes zusätzlich transportieren. Als Folge der Kommunikation wird die Wirkung im Handeln sichtbar.
Handeln
Handeln beinhaltet alle Aktivitäten, die üblicherweise mit der Kommunikation einhergehen oder daran anschließen. Dazu gehören Verhalten, Tätigkeiten und Folgemaßnahmen. Das sichtbare Verhalten der Sender, im weiteren Umfeld der Kommunikation, sollte zur Botschaft passen, z.B. die Botschaft „Wir leben eine offene Unternehmenskultur“ erfordert eine entsprechende Offenheit, die beispielhaft vorgelebt wird. Die begleitenden Tätigkeiten im Laufe der Veröffentlichung, z.B. Diskussionen, Erklärungen und Motivationsmaßnahmen, machen die Botschaft für die Empfänger verständlich. Die Folgeaktivitäten schließlich, die durch die Kommunikation ausgelöst werden, z.B. die Maßnahmen zur Neupositionierung oder Zukunftsgestaltung von Organisationen, sollten zu den ursprünglichen Botschaften passen. Im Gegensatz zum Denken erfolgt das Handeln für alle sichtbar. Die Kommunikation wird durch die Macht des faktischen Tuns bestätigt oder infrage gestellt. Aktionen, die nicht zur ursprünglichen Intention passen, bewirken Aussagen wie „das habe ich so nicht gemeint“ oder „wie kann man das nur so missverstehen“.
Bedeutungsgestaltung des Handelns wirkt dadurch, dass die Bedeutung des Gesagten durch bewusste Bedeutungsgestaltung des Tuns verstärkt wird oder eben nicht. Dies erfolgt bei der Positionierung und Charakterisierung von Gruppen, der Gestaltung von Zukünften in Form von Strategieentwicklungen und sogar beim Coaching. Letztendlich geht es um die Gestaltung und Kontrolle der Wirkung von Handeln. ‚Man kann nicht nicht kommunizieren‘ bedeutet beim Handeln, dass jede Aktivität IMMER Botschaften impliziert. Diese bewußt zu steuern, verbessert die Wirkung bei Anderen. Damit schließt sich der Kreis des Bewusstseins und der Zyklus beginnt von Neuem.
Bedeutungs-
gestaltung
Der Prozess der Bedeutungsgestaltung besteht aus den drei Hauptphasen: Ideenentwicklung, Kommunikationsmanagement und Geschäftsgestaltung. In der Ideenentwicklung werden Gefühle zu Ideen verdichtet, dann zu Themen und schließlich alternativen Konzepten ausgearbeitet. Teilschritte sind: Ideen sammeln, Themen strukturieren und Konzeptentwicklung. Im Kommunikationsmanagement werden Informationen kontextbezogen aufbereitet, veröffentlicht, abgestimmt und vereinbart. Teilschritte sind: Kommunikation planen, Veröffentlichung, Erläuterung und Motivation. Die Geschäftsgestaltung setzt ausgewählte und kommunizierte Konzepte um. Zum Einsatz kommt Business Engineering, Informationsmanagement, Benchmarking, Projektmanagement und ähnliche Managementpraktiken. Mit der Geschäftsgestaltung beginnt ein kontinuierlicher Verbesserungskreislauf, in dem Geschäftspraxis, Organisation, Prozesse angepasst werden. Teilschritte sind: Business Engineering und Changemanagement.
Erkennen
Ideen kommen einem jederzeit überraschend in den Sinn. Diese Ideen werden im Bewusstsein und oft im ganzen Körper wahrnehmbar. Aber bereits Einzelpersonen tun sich schwer, diese in Worte oder Bilder zu fassen, um sie mit anderen zu teilen. In einer Gruppe ist es natürlich anspruchsvoller als alleine in einen kreativen Zustand zu kommen, der es ermöglicht, gemeinsam Ideen zu formulieren. In diesem ersten Schritt der Ideenentwicklung fördern Kreativitätswerkzeuge die gemeinsame Entwicklung von Ideen.
Ein Kernelement der Bedeutungsgestaltung ist die Moderation dieser Prozesse mit Hilfe von Workshopkonzepten und entsprechenden Dokumentationsstrukturen. Die Grundannahme dabei ist es, die vielen Ideen der Beteiligten durch entsprechende Stimulierung sichtbar zu machen - Heureka! Die Idee ist die Basis für den nächsten Schritt - Thematisieren.
Thematisieren
Themen ergeben sich aus der Betrachtung der Ideen, der dazugehörigen Probleme und den abgeleiteten Zielen. Die Ziele lassen sich aus den Problemen ableiten, indem bestimmte Aspekte (Kontext, Bezug, Netz, Assoziationen, Pro/Kontra und Ökologie) betrachtet werden. Mithilfe des Problemnetzes werden Kernproblem, Ursachen und Folgen beschrieben, um diese in ein Zielnetz zu überführen. Das Zielnetz besteht aus dem Oberziel und den unterstützenden Teilzielen sowie den erwarteten Folgen.
Die so erarbeiteten Skizzen sind noch keine Konzepte. Aber damit sind Ideen bereits wesentlich konkreter und Ziele in einer ersten Version definiert. Die Kernelemente des Konzepts können bereits erkannt werden. Diese Konzeptalternativen werden im nächsten Schritt erarbeitet – Konzipieren.
Konzipieren
Konzepte beschreiben Alternativen zur Umsetzung eines Themas. Auf strukturierte Weise werden die umsetzungsrelevanten Bausteine beschrieben. Die wesentlichen Elemente sind Kurzbeschreibung, Reichweite, Vorgehen, SWOT (Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken), Aufwand/Nutzen sowie eine Bewertung des Themas. Der Schwerpunkt liegt auf einer sachlichen Beschreibung der Elemente, die in Konzeptalternativen gebündelt werden. Aus diesen wird das Beste ausgewählt. Die Ausarbeitung der unterschiedlichen Perspektiven führt zu einer umfassenderen Betrachtung des Lösungsraums. Damit erhöht sich die Viabilität der schlussendlich ausgewählten Alternative.
Auch wenn pragmatische Arbeitsstile schneller in die Umsetzung gelangen, erhöht sich durch das Fehlen eines umfassenden Konzepts das Risiko, zeitaufwendige Anpassungen in späteren Phasen machen zu müssen. Dieser Aufwand nachträglicher Anpassungen übersteigt die Anstrengungen einer frühzeitigen Konzepterstellung um ein Vielfaches. Das Verständnis und der Nutzen dieses Frontloading haben sich in technischen Bereichen bereits herumgesprochen. In Managementbereichen wird immer noch blinder Aktionismus einer strukturierten Vorgehensweise vorgezogen. Was schließlich zu einem hohen Grad an gescheiterten Projekten und der kontinuierlichen  Forderung nach Standards führt. Im Rahmen der Bedeutungsgestaltung bildet ein möglichst alle Aspekte abdeckendes Konzept die perfekte Grundlage für die Kommunikation und spätere Geschäftsgestaltung.
Formulieren
Das Hauptinteresse der Formulierung ist die zielgruppenorientierte Aufbereitung des Konzepts. Hierfür wird die Zielgruppe identifiziert, beschrieben und profiliert sowie Informierungs- und Informationsbedarfe ermittelt. Auf Basis der ermittelten Anforderungen wird ein Kommunikationsplan erstellt und verabschiedet. Dieser bietet einen Überblick über aller geplanten Kommunikationsmaßnahmen. Dabei kann es sich um Publikationen, Meetings oder Events handeln. Die einzelnen Maßnahmen orientieren sich bei der Umsetzung an diesem Zeitplan.
Die bewusste Planung der Kommunikation beschränkt sich häufig auf interne Kommunikationsbereiche. Bedeutungsgestaltung macht diese Aspekte im Geschäfts- und Projektalltag zu einem Werkzeug für alle. Die Formulierung ist die Grundlage für die Veröffentlichung und Beobachtung der Rezeption durch das Zielpublikum - Wahrnehmen.
Wahrnehmen
Mit der Veröffentlichung erfolgt die Umsetzung der Kommunikationsmaßnahmen. Sie wird begleitet, indem aktiv zugehört und beobachtet wird. Dadurch ist sichergestellt, dass die geplanten Botschaften richtig verstanden werden, die gewünschte Wirkung erzielt und Verbesserungsmöglichkeiten zeitig erkannt werden. Hierzu können Befragungen durchgeführt, Briefkästen oder Online-FAQs eingerichtet und persönliche Gespräche organisiert werden. Die Erkenntnisse werden dann zeitnah in die laufende Kommunikation eingebaut. Dies kann sich durchaus mehrmals wiederholen.
Bedeutungsgestaltung basiert auf wechselseitiger Kommunikation. Dies bedeutet, dass durch aktive Diskussionen mit den Zielgruppen gesucht wird. Durch das bewusste Zuhören werden Schwierigkeiten frühzeitig identifiziert und lassen sich korrigieren, bevor sie zu großen Problemen führen. Die Lernkurve steigt von Maßnahme zu Maßnahme steil nach oben. Dies wird dadurch erreicht, dass das Zielpublikum zwischenzeitlich immer besser verstanden wird und Kommunikationsmaßnahmen treffsicherer geplant werden. Das Wahrnehmen ist die Vorbereitung für die nächste Stufe der Unterstützung – Interpretieren.
Verstehen
Alle Botschaften verfügen naturgemäß über einen großen Freiheitsgrad an Interpretationsräumen. Bei jeder Einzelperson beeinflussen mentale Modelle, Erinnerungen und Fähigkeiten sowie Erwartungen und persönliche Sichtweisen auf die Sicht auf das Geschehen. Die Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren ermöglicht die verbesserte Ausgestaltung der Kommunikation. Dies erfolgt mit allgemein verfügbaren Informationen (z.B. Fakten, Meinungen und offene Fragen), bekannten Assoziationen (z.B. bekannte Erfahrungen, mentale Modelle und Fähigkeiten), Erwartungen (bzgl. Tun, Ergebnissen oder Folgen) und verfügbaren Situationsbeschreibungen. An dieser Stelle können die Kommunikationsobjekte bzgl. ihrer Botschaft und Wirksamkeit untersucht werden.
Bedeutungsgestaltung geht bewusst über die eigentliche Botschaft hinaus und kümmert sich um erkennbare Interpretationen der Zielgruppe. Dies erfordert eine bilaterale Kommunikation, die durchgängig einheitliche Werte und Botschaften propagiert. Die Interpretation ist die Vorbereitung für die letzte Stufe des Kommunikationsmanagements - Akzeptieren.
Akzeptieren
Die wesentliche Aufgabe der Kommunikation ist es die Konzepte der Zielgruppe zu vermitteln, Akzeptanz zu fördern, Zustimmung einzuholen und aktive Unterstützung zu erreichen. Das Endergebnis ist positives Commitment, d.h. die Bereitschaft das Konzept aktiv zu unterstützen. Dieses Commitment lässt sich nicht erzwingen, sondern bildet sich beim Zielpublikum. Die Akzeptanz schafft einen motivierenden Rahmen, der diese Zustimmung erleichtert. Abschließend fördert eine ritualisierte Einwilligung die Verankerung im Bewusstsein der Betroffenen.
Bedeutungsgestaltung findet im Kopf jedes Einzelnen statt. Dies wird erleichtert durch die Auseinandersetzung mit den Befindlichkeiten der Zielgruppe. Nachdem das Commitment erzielt ist und sich die Widerstände minimieren, dann, und erst dann, sollte mit der Umsetzung begonnen werden.
Tun
Tun im weitesten Sinne ist der Bereich des Business Engineering. Hier werden geschäftsbezogene Aspekte praktisch entwickelt, implementiert und das erste Mal genutzt. Hierbei werden Ursache-/Wirkungszusammenhänge in einem Systemmodell beschrieben, das die wesentlichen Einflussfaktoren und Indikatoren miteinander verknüpft. Im Geschäftsmodell wird der eigentliche Geschäftszweck konkretisiert, z.B. Leistungskonzept, Ertragsmodell, Wertschöpfungselemente. In Prozesslandkarten und detaillierten Prozessbeschreibungen werden die Geschäftsprozesse dokumentiert. Mit dem Geschäftsprozessmanagement werden die dokumentierten Prozesse im Unternehmen koordiniert und überwacht. Parallel dazu wird die Organisation mit ihren Rollenbeschreibungen (inkl. Aufgabe, Kompetenz, Verantwortung) festgelegt und zugeordnet. Das laufende Geschäft nutzt ein standardisiertes Projektmanagement. Das Tun ist traditionell der Bereich, in dem Beratungsmaßnahmen zu finden sind.
Bedeutungsgestaltung stellt in dieser Phase sicher, dass das Richtige, richtig getan wird. Die Bedeutung für das Unternehmen, den Bereich oder den einzelnen Arbeitsplatz soll auf diese Weise verstanden werden. Eine wichtige Voraussetzung ist die konsequente Nutzung der bisherigen Schritte der Bedeutungsgestaltung. Damit hat das Management die Chance, die Betroffenen zu Beteiligten zu machen. Die unterschiedlichen Dokumentationen werden entsprechend den Qualitätskriterien der Bedeutungsgestaltung prägnant, zielgruppenorientiert und transparent ausgestaltet. Das Tun ist der Abschnitt der Praxis, in dem Konzepte zum ersten Mal eingeführt werden. Damit wird die Grundlage geschaffen für die nächste Phase - Können.
Können
Die Meisterschaft in einem Unternehmen, Bereich oder als Einzelperson wird durch kontinuierliches Lernen, Weiterentwicklung und Übung erreicht. Um eine von Können geprägte Organisation zu erhalten, werden entsprechende Festlegungen notwendig. Werkzeuge dafür sind Governance, Fähigkeitsmanagement und ein proaktives Veränderungsmanagement. In der Governance werden die Kernsäulen einer Organisation beschrieben, z.B. Prinzipien, Richtlinien, Metriken. Im Fähigkeitsmanagement sind Rollen und Fähigkeiten zu sogenannten Skillsets zusammengefasst. Das proaktive Veränderungsmanagement reagiert nicht erst auf Probleme, sondern ermöglicht das kontinuierliche sich Erneuern, indem das Geschäft (z.B. Geschäftsmodell, Konzepte, Kultur) hinterfragt wird.
Bedeutungsgestaltung ist in dieser Phase besonders gefordert, da die Ergebnisse, die bisher erarbeitet wurden, wieder infrage gestellt werden. In dieser Phase ist die Beteiligung aller Interessengruppen entscheidend. Grundsätzlich endet diese Phase nicht, solange die Organisation besteht. Neue Ideen können durch Bedeutungsgestaltung kontinuierlich entwickelt und in dieser Phase ins laufende Geschäft eingebaut werden.
Anwendung
Bedeutungsgestaltung ist überall dort interessant, wo sich Menschen mit Bedeutung auseinandersetzen. Dies beginnt bei Einzelpersonen, die sich mit ihrem Verständnis der Welt auseinandersetzen möchten – z.B. Fragen der persönlichen Wahrnehmung und Weiterentwicklung, Problemen und Konflikten mit Anderen. Schwerpunkt liegt jedoch in sozialen Gefügen, Gruppen, Organisationen und Netzwerken. Hier geht es vor allem um die Abstimmung von verschiedenen Sichten und Interessen – z.B. Strategieentwicklung, Planungen jeglicher Art, Kommunikationsprojekte, Business Engineering und Governance.
Die Technikgläubigkeit und die rationale Entwicklung von Management haben dazu geführt, dass Menschen mit ihrer individuellen Interessenlage zu kurz kommen. Bereits Michael Hammer hat im Rahmen von Reengineering bemerkt, dass nicht über die Köpfe der Menschen hinweg organisiert werden kann. Die intelligenteste Lösung, das beste Projekt, die effektivsten Maßnahmen haben geringe Umsetzungschancen, wenn die Beteiligten sie nicht akzeptieren. An genau dieser Stelle setzt Bedeutungsgestaltung an. Konzepte werden besser durchdacht, beschrieben und vermittelt. Kommunikation erfolgt nicht einseitig, sondern im Dialog. Managementprojekte haben hierdurch eine größere Umsetzungswahrscheinlichkeit, da die Betroffenen zu Beteiligten werden.
Zielgruppen
Zielgruppen sind grundsätzlich Menschen, Gruppen, Organisationen und Netzwerke. Im jeweiligen Anwendungsfall werden die Zielgruppen durch Geografie, Wirtschaftsbereiche und ähnliches definiert. Die Beschäftigung mit der Zielgruppe ermöglicht eine bessere Zuordnung der Vorgehensweisen und Werkzeuge.
Das Individuum ist ein einzelner Mensch mit seiner Wahrnehmung, Wesensart, Kommunikation sowie seinem Denken und Handeln. Es ist geprägt durch seinen Kontext, seine Handlungen, Fähigkeiten und Überzeugungen sowie über seine Identität und Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen. Eine Gruppe sind mehrere Menschen, die eine Einheit bilden auf Grundlage von gemeinsamen Zielen, Werten, Regeln, Sprache o.ä. Sie verfügen über einen wechselseitigen Zusammenhalt und Solidarität zueinander. Eine Organisation ist ein abstraktes Gebilde von Individuen und Gruppen mit einer Struktur und definierten Beziehungen. In einer Organisation finden sich also gemeinsame Gruppeneigenschaften (z.B. gemeinsame Regeln) sowie eine arbeitsteilige Struktur, die planmäßig gestaltet wird, für eine bestimmte Zeit existiert und durch ein System formaler Regeln zusammengehalten wird. Ein Netzwerk ist ein komplexes, langfristig angelegtes Gebilde von Organisationen, Gruppen und Individuen mit abgestimmten Beziehungen. Das Netzwerk besteht aus rechtlich unabhängigen Einheiten, die einerseits im Wettbewerb zueinanderstehen und gleichzeitig kooperieren. Andererseits ist ein Netzwerk gekennzeichnet durch gemeinsame Ziele und Strukturen, die durch polyzentrische, wechselnde Macht und Entscheidungskompetenz herausgefordert werden.
Bedeutungsgestaltung geht vor allem auf den unterschiedlichen Mix der mentalen Modelle und Kulturen ein. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Werkzeugen orientieren sich an den jeweiligen Zielgruppen- und Stakeholderprofilen.
Nutzen
Nutzen von Bedeutungsgestaltung liegt in der Unterstützung des Managements „Das Richtige richtig tun.“ Managementmethoden zur Erhöhung der Effektivität und Effizienz gibt es zu jedem Thema in unzähligen Varianten. Bedeutungsgestaltung steht mit diesen Werkzeugen nicht im Wettbewerb, sondern ergänzt sie. Was nützen die Beratungsergebnisse, wenn sich aus mangelndem Verständnis und ungeschickter Kommunikation immer wieder fehlender Fokus und Unverständnis entwickeln. Dies führt zu Redundanzen, Inkonsistenzen, fehlende Integration und unklarem Fokus sowie allgemeiner Unzufriedenheit und Widerstand. Sobald klar ist, was zu tun ist, kompensieren die Beteiligten durch ihr Verständnis die häufig fehlende, effektive Vorgehensweise. Darunter leiden Qualität, Transparenz sowie die Mitarbeiter, die nicht zufrieden sind mit den Ergebnissen.
Bedeutungsgestaltung unterstützt durch Maßnahmen, die nachhaltig und wirtschaftlich den Fokus durch gemeinsame Bedeutung sicherstellt und eine Kultur schafft, die es allen möglich macht erfolgreich zu sein.
Veränderungsdynamik
Veränderungsdynamik definiert Formen der Veränderung. Dabei geht es um graduelle Unterschiede der Veränderung. Die vier idealtypischen Dynamikbereiche reichen von der Ermittlung des Ausgangszustandes, über das Aufrechterhalten des aktuellen Zustandes, die kontinuierliche Verbesserung bis zur radikalen Veränderung.
In der ersten Stufe, der Erkenntnis, wird allen der momentane Zustand bewusst und damit der Ausgangspunkt für weitere Veränderungen geschaffen. In der zweiten Stufe, der Balance, werden auftretende Veränderungen durch gezieltes Nachregeln kompensiert, um den aktuellen Zustand aufrechtzuerhalten. Ab der dritten Stufe, der Veränderung erster Ordnung, werden erste kleine Veränderungen realisiert. Finden diese Verbesserungen kontinuierlich statt, können diese zu langfristig großen Veränderungen führen. In der letzten Stufe der Veränderungsdynamik, der Veränderung zweiter Ordnung, finden radikale Veränderungen statt. Bei diesem Wandel fallen Handlungen, Leistungen oder Organisationen weg. Dies bedeutet, dass sie nicht mehr getan werden, durch neue Ansätze abgelöst oder sogar neu erfunden werden.
Bedeutungsgestaltung ist eine Veränderungsaktivität und lässt sich deshalb mithilfe der Veränderungsdynamik einstufen. Die Kernfrage ist: Welcher Grad an Veränderung soll Bedeutungsgestaltung unterstützen?
Einsatzbedingungen
Die Einsatzbedingungen von Bedeutungsgestaltung hängen von der geplanten Veränderungsdynamik und der Zielgruppe ab.
Individuen suchen primär nach Sinn. Eine Gruppe sucht nach Identität, eine Organisation nach Mission und ein Netzwerk nach dem gemeinsamen Interesse.
Je nach Veränderungsdynamik (siehe oben) geht es um andere Herausforderungen der Bedeutung.
Zu Beginn wird auf der Ebene der Erkenntnis die Identität der Einzelperson oder Gruppe gesucht. Mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein können auf der Ebene der Balance Unterschiede zwischen der eigenen Sicht und der Wahrnehmung der Anderen korrigiert werden. Sobald der Veränderungsdruck so groß wird, dass die ersten Veränderungsschritte in Betracht gezogen werden, ist die Ebene der Verbesserung erreicht. Steigt der Veränderungsdruck noch weiter und wird grundsätzliche Umgestaltung erforderlich, dann erfolgen auf der Ebene des Wandels radikale Veränderungen, d.h. grundsätzliche Erneuerung, Wegfall unerwünschter Teile, Ersatz alter Regeln.

Die Symptome finden sich neben der Zielgruppe (Individuum, Gruppe, Organisation oder Netzwerk) und sind gegliedert nach der Veränderungsdynamik (Erkenntnis, Balance, Verbesserung, Wandel).
Bedeutungsgestaltung erfordert desto mehr Aufwand, desto mehr Leute beteiligt sind. Aber nicht nur die Anzahl der verschiedenen Sichtweisen erhöht die Komplexität. Auch die kulturellen Besonderheiten unterschiedlicher Organisationen im Unternehmen oder verschiedener Firmen eines Netzwerkes erhöhen den Aufwand.
Leistungen
Die Leistungen von Bedeutungsgestaltung erstrecken sich über das gesamte Spektrum der Beratungsbranche: Ressourcen-, Methoden-, Analyse- und Managementbereitstellung. Die Bereitstellung von Ressourcen umfasst inhaltsorientierte Beratung in Form von Fachwissen, Arbeitskräfte und Moderation. Methodische Beratung liefert bzw. entwickelt gemeinsam mit den Kunden Kenntnisse, Vorgehensweisen und Strukturen, die vor Ort benötigt werden. Analysen bietet bewertungsorientierte Beratung d.h. kreative, inhaltliche Unterstützung durch neutrale Dritte. Management-Beratung umfasst die Varianten der Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung, Koordination, Kommunikation, Umsetzungssupport und Veränderungsmanagement. Typische Ergebnisse sind z.B. Problem-/Zielbestimmung, Kommunikationsplanung, Moderation.
Der Einsatz von Bedeutungsgestaltung empfiehlt sich vorbereitend oder begleitend zu anderen Managementmaßnahmen, da Beratung häufig Themen der Bedeutungsgestaltung nur oberflächlich, wenn überhaupt, berücksichtigt.
Ressourcen
Inhaltsorientierte Beratung bietet Fachwissen, Arbeitskräfte und Moderation, d.h. die Bereitstellung von Ressourcen. Die Auswahl kann dabei branchen-, funktions-, prozessspezifisch erfolgen. Abhängig vom Thema handelt es sich um technik-, administrations- oder dienstleistungsorientierte Angebote, z.B. Moderation und Dokumentation. Im Wesentlichen werden hiermit Kapazitätsengpässe des Kunden mit externen Kapazitäten oder durch konsequentes Outsourcing ausgeglichen.
Bedeutungsgestaltung kann durch externe Ressourcen temporär durchgeführt werden. Denkbar ist die Gestaltung und Moderation von bedeutungsorientierten Workshops zu den Themen Strategie, Innovation, Organisationsentwicklung usw.
Methoden
Methodische Beratung liefert bzw. entwickelt gemeinsam mit den Kunden Kenntnisse, Vorgehensweisen und Strukturen, die vor Ort benötigt werden. Dabei handelt es sich um die Entwicklung/Anpassung, Einführung und Anwendungsunterstützung der Methoden, z.B. Moderation, Strategieentwicklung, Kommunikationsmanagement. Die Entwicklung von Methodenkompetenzen dienen der internen Leistungssteigerung, reduzieren den Verlust von Kernkompetenzen und ermöglichen ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘.
Bedeutungsgestaltung ist ein Kernthema jeder Organisation. Das dafür notwendige Know-how kann gemeinsam mit Spezialisten entwickelt werden. Den Rahmen für derartige Aktivitäten bieten beispielsweise Strategieprozess, Governance und Geschäftsprozessmanagement.
Analysen
Bewertungsorientierte Beratung bietet kreative, inhaltliche Unterstützung durch neutrale Dritte. Dabei handelt es sich um Diagnosen/Untersuchungen, Empfehlungen/Problemlösungen, Planungen und Informationsbeschaffung. Ergebnisse sind Zertifizierungen und Benchmarkings sowie Empfehlungen, Lösungsansätze, Projektpläne und Aufbereitung von Recherchen, z.B. Strategie-, Governance- oder Dokumentations-Reviews. In Zukunft können allgemein anerkannte Zertifizierungen und Branchen-Know-how sowie neutrale Beurteilungen und externes Innovationsmanagement von unabhängigen Dritten angeboten werden.
Die Nutzung der methodischen Ansätze der Bedeutungsgestaltung zur Analyse der eigenen Kommunikation hat das Potenzial, eine völlig neue Sicht auf das eigene Unternehmen zu erhalten. Die Erkenntnisse wirken über einen langen Zeitraum, auch ohne die grundsätzliche Einführung von Bedeutungsgestaltung.
Management
Management-Beratung umfasst die Varianten der Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung, Koordination, Kommunikation, Umsetzungssupport und Veränderungsmanagement. Hierbei handelt es sich um ganzheitliche Beratung, die inhaltsorientierte, methodische und bewertungsorientierte Leistungen mit Coaching kombiniert. Wesentliches Einsatzfeld sind Veränderungen, die Individuen, Teams und Organisationen bezüglich ihres Kontextes, Tun, Fähigkeiten, Überzeugungen, Rollen und Zugehörigkeit bewältigen müssen. Dies kann in Form von Workshops, Großveranstaltungen, Kommunikationsmaßnahmen und sonstigen veränderungsbegleitenden Maßnahmen erfolgen. Der Betrieb wird ganzheitlich als System betrachtet, das mehr einem lebenden Organismus als einem Räderwerk mit berechenbaren Abhängigkeiten gleicht. Entsprechende Beratungsleistungen finden sich im weiten Feld des Veränderungsmanagements, z.B. systemische Organisationsberatung, lernende Organisation, Einzel- und Team-Coachings.
Die Führung eines Geschäfts, eines Produkts und der Mitarbeiter ist grundsätzlich klassische Bedeutungsgestaltung. Alle Stakeholder erwarten Transparenz in einer Form, die sie verstehen und verarbeiten können. Technische Umsetzung der etablierten Managementmethoden benötigt das gemeinsame Verständnis der Beteiligten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Hälfte des Erfolgs basiert auf der angemessenen, zielorientierten Kommunikation. Bedeutungsgestaltung liefert dafür die Grundlagen.
Glossar
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