Informationsaustausch
Beim Informationsaustausch liefern die Beteiligten sich gegenseitig ihren Informationsstand zu einem bestimmten Thema. Dies kann in Form einer Kartenabfrage, mit mehreren Flipcharts, in weiteren schriftlichen Formaten oder einfach in einem offenen Gespräch zu Beginn einer Diskussion, eines Workshops oder eines Projektes erfolgen. Damit erzeugen alle den bestmöglichen, gemeinsamen Wissensstand. Entscheidend für einen erfolgreichen Informationsaustausch ist die gemeinsame Einordnung der Beiträge in die folgenden Bereiche und die Zusammenfassung ähnlicher Aussagen. Auf diese Weise tauschen die Beteiligten objektive Sachverhalte (Daten), subjektive Aussagen (Ansichten) und Fragen aus, erzielen ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Bewertung der vorliegenden Informationen.
Der Informationsaustausch gliedert sich in drei Bereiche: Daten, Ansichten und Fragen.
Daten
Bei den Daten handelt es sich um objektiv nachvollziehbare Informationen, die sich jederzeit überprüfen lassen und damit relativ unstrittig sind. Derartige Informationen sind Berichte (z.B. Statusberichte, Untersuchungen, Veröffentlichungen), historische oder geplante Ereignisse (z.B. Projekthistorie, Veranstaltungen, Meilensteine) sowie allgemein bekannte Tatsachen (z.B. Definitionen, Regelungen, Allgemeingüter).
Ansichten
Ansichten umfassen alle Aussagen, die nicht objektiv nachvollziehbar sind, aber die die jeweilige Person als wahr bzw. relevant empfinden. Dabei handelt es sich um Einschätzungen (z.B. persönliche Bewertungen, Befunde, Folgerungen), Mythen (z.B. Ursache-Wirkungen, Vorurteile, Annahmen) und Positionen (z.B. persönliche Meinungen, Anschauungen, Sichtweisen).
Fragen
Fragen sind Aspekte, die zusätzlich zu betrachten sind (z.B. Rahmenbedingungen, angrenzende Themengebiete), das Thema hinterfragen (offene Punkte) oder Unsicherheiten jeglicher Art (z.B. allgemeine Kritik, vages Unbehagen) ausdrücken.
Das Externalisieren der Gedanken aller Beteiligten schafft zu Beginn einer Diskussion einen gemeinsamen Startpunkt. Jedem werden die Perspektiven der anderen Beteiligten sichtbar. In manchen Fällen nähern sich die Standpunkte und es lösen sich bereits in dieser frühen Phase potenzielle Konflikte auf. Dies ermöglicht die emotionslose Abstimmung der Ausgangssituation (Informationsaustausch) unabhängig von der eigentlichen, von Eigeninteresse geprägten Debatte.